Ich war ja zugegebenermaßen auch überrascht, als die Nachricht kam, dass Papandreou eine Volksabstimmung über das EU-Rettungspaket durchführen lassen will. Doch musste ich immer wieder im Laufe des Tages darüber nachdenken, warum er in Gottes Namen dieses Risiko eingeht. Bewundernswert finde ich grundsätzlich daran, dass er hier eine Option zieht, die zumindest ich vorher nicht auf dem Schirm hatte. Eine weitere Lektion für mich in Bezug auf das Thema „Denke auch immer das Unmögliche!“.
Und je mehr man es drehte und wendete, stellte es sich für mich als wirklich clevere Entscheidung heraus. Innenpolitisch kann er nun nichts mehr falsch machen. Egal wie das Referendum ausgeht – er kann immer sagen, genau so habt ihr es doch gewollt. Und auch außenpolitisch ist es vielleicht weniger unklug (kritisch kann es trotzdem noch sein) als es momentan gesehen wird. Noch dazu sei dahingestellt, dass dies wirklich ein unabgestimmtes Vorgehen gewesen sein soll.
Die Auswirkungen eines negativen Referendums für Europa wage ich natürlich nicht abzuschätzen. Nichtsdestotrotz ist vielleicht genau das die Lösung des aktuell diskutierten Ausschlusses Griechenlandes aus der EU und damit wurde eventuell der gordische Knoten, der momentan diesbezüglich bestand, seinem mehr als dringend notwendig gewordenen, üblichem Schicksal zugeführt.