Mal sehen, ob die Artikelüberschrift trägt. Also mich meine ich – durch den Artikel. Da passieren mittlerweile schon interessante Dinge im Windzug bzw. Sturmwind der Frauenquote. Letzte schöne Begebenheit dazu ist die Besetzung des Personalvorstandsposten bei der Telekom durch Marion Schick. Sie folgt Thomas Sattelberger, der in Unternehmenskreisen auch schonmal als der „Vater der Frauenquote“ bezeichnet wird. Es ist müßig darüber nachzudenken, ob genau das er gemeint hat, als er vor einiger Zeit die Maxime bei der Telekom ausgab, 30% der Führungspositionen mit Frauen zu besetzen. Nun jedenfalls ist er einer der ersten (Opfer?), der die Frauenquote bei der Telekom praktisch lebt.
Ich möchte nicht den Anschein erwecken, dass ich gegen Frauen in Führungspositionen bin. Im Gegenteil! Seitdem ich die Möglichkeit in meinem job dazu habe, versuche ich gegen vielerlei Widerstände vielversprechende Frauen zu fördern und Ihnen einen guten Karriereweg zu öffnen. Und das ist zugegebenermaßen auch nicht einfach. Nichtsdestotrotz bin ich mir nicht sicher, ob eine Frauenquote die richtige Lösung ist. Bei den bisherigen Diskussionen, an denen ich im Rahmen von Stellenbesetzungen von Führungspositionen teilgenommen habe, hat die Frauenquote bisher eher eine unrühmliche Rolle gespielt. Es kam durchaus vor, dass unabhängig von Qualifikationen eine bestimmte Quote erreicht werden musste. Und das ohne das übliche Karma „bei sonst gleichen Voraussetzungen“ (allein diese Formulierung ist ja schon frauenfeindlich, oder?).
Ich bin der Überzeugung und freue mich darüber, dass es in den nächsten Jahren eine ganz natürliche Entwicklung sein wird, dass Frauen ganz automatisch in Nachbesetzungsprozesse von Führungspositionen einfließen werden. Zum einen weil sich das Denken im Management wirklich ändert und zum anderen, weil sich meiner Meinung keine Firma zukünftig leisten kann, dieses unglaublich große Potential an guten Kandidatinnen brach liegen zu lassen.
Ich freue mich auf den Moment, wo man einfach gar nicht mehr darüber nachdenkt, ob man da einen Mann oder eine Frau für eine Führungsposition benennt. Die Frage ist, ob (außer natürlich wegen der zeitlichen Dimension) man den Frauen mit diesen Zwangsbesetzungen insgesamt einen Gefallen tut oder ob es nicht einfach besser wäre, die Rahmenbedingungen zu schaffen, dass Frauen (und auch Männer) zukünftig flexiblere Möglichkeiten erhalten, um sich Familie auch dann leisten zu können, wenn man einen job weit oben in der Hierarchie hat und ein Vorstand oder auch eine Vorständin keine befremdlichen Blicke erntet, wenn er oder sie auch mal nachmittags 16.00 Uhr aus dem Büro geht, um eines seiner Kinder aus dem Kindergarten abzuholen oder auch einfach nur mal mit ihm Fußball spielen will (was heutzutage ja auch für Frauen legitim wäre).
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