Wieso Niklas Luhmann wusste, warum es nur 5,- € bei Hartz IV werden konnten und was das alles mit dem OB in Weißwasser zun tun hat!

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Politik

Man könnte sicher heute viel über die zusätzlichen 5,-€ für Hartz IV – Empfänger schreiben, würde dem bereits geschriebenen allerdings nicht mehr viel hinzufügen können (also ich jedenfalls). Natürlich finde auch ich es lächerlich, eine Erhöhung in dieser Marginalität umzusetzen und das nach einem enorm langen Prüfungszeitraum. Ich will mir gar nicht vorstellen, wieviele Menschen sich mit dem Thema beschäftigt haben in dieser Zeit und welche Kosten dadurch verursacht wurden. Vielleicht wäre es gut gewesen, sich diese Kosten zu sparen und direkt auf die Hartz IV – Sätze aufzuschlagen. Wer weiß, vielleicht wären dann mehr als 5,- € möglich gewesen?!

Aber da ich die Fakten nicht kenne, will ich nicht weiter mutmaßen. Letztendlich ist es für mich nur ein weiteres Argument für ein allgemeines Grundeinkommen. Zudem ist es wohl auch gar nicht möglich, die Hartz IV – Sätze weiter hochzuziehen, da man dann leicht in Regionen kommt (eventuelle Zuschüsse und Kostenübernahmen mit eingerechnet), die Menschen mit einer geregelten 40h-Woche im Friseurhandwerk oder im Sozialwesen verdienen. Und dann müsste man diese wieder anheben, vielleicht sogar noch Mindestlöhne festlegen. Also eine Kette ohne Ende…wer will das verantworten (wollen)?

Aber jetzt zum eigentlichen Thema: Das lustige an diesen Hartz IV – Sachen ist ja, trotz allem, dass die SPD das alles maßgeblich mit ins Leben gerufen hat. Und nun ist es an CDU/CSU/FDP, es weiter beizubehalten und scheinbar auch nicht wirklich ändern zu können (s.o.) bzw. die möglichen Alternativen nicht zu wollen. Und wie es der Zufall will, habe ich vorgestern ein Interview mit Niklas Luhmann gelesen, in dem er genau das schon vor ca. 15 Jahren formuliert hat. „….dann bleibt die Frage, wie man dann dem Publikum, den Wählern, überhaupt noch eine Wahl anbieten kann. So hat man den Eindruck, daß alle Parlamentarier in der Gruppe, die man für regierungsfähig hält, eigentlich Sozialdemokraten mit unterschiedlichen Parteibüchern sind.“ (in: „Was tun, Herr Luhmann?“, KADMOS-Verlag, S. 30). Und diese Entwicklung ist ja nun tatsächlich mindestens in den letzten beiden Bundestagswahlen deutlich geworden.

Und als ob der Zufälle (?) damit nicht genug,  höre ich heute auch noch eine Meldung im Radio bzw. lese es auch in einer Zeitungsmeldung (http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2572140), dass bei der OB-Stichwahl in Weißwasser ein Kandidat der „Freien Wähler“ gewonnen hat. Und zwar gegen den bisherigen OB, welcher parteilos ist. Auf Rang drei kam ein Kandidat der Linken und auf Rang vier ein Alleinbewerber (klingt irgendwie traurig). Der Ordnung halber muss man erwähnen, dass der CDU-Kandidat im zweiten Wahlgang zurückgezogen hat, um den zukünftigen Sieger zu unterstützen. Aber auch so spricht das Ergebnis Bände.

Und das fand ich nun heute alles einfach erstaunlich. Der verquere Luhmann erzählt uns 1995 etwas, die beiden (angeblichen) Volksparteien beweisen heute wie richtig er damit lag und in Weißwasser werden parallel die Folgen für die Zukunft gezeigt (und das sind noch die positiveren).

Der Autor

Systemisches - Denken - Wirtschaften

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